Tonkabohnenbaum

In tropischen Regionen fühlt sich der Tonkabohnenbaum wohl. Er mag es warm, er schätzt eine hohe Luftfeuchtigkeit und er gräbt seine kräftige Pfahlwurzel gerne tief in einen durchlässigen Boden.

tonkabohnenbaum
Sarrapia oder auch Tonkabaum

Im Vergleich zu anderen tropischen Bäumen wird der Baum, der die wunderbare Tonkabohne beherbergt, „nur“ zwischen 25 und 0 Meter hoch und eine spektakuläre Schönheit ist er optisch ebenfalls nicht. Doch bekanntlich ist äußere Schönheit nicht alles, auf die inneren Werte kommt es an.

Und davon hat der „Dipteryx odorota“ – wie der Tonkabohnenbaum im Botanischen genannt wird – genug. Einerseits verdanken wir ihm die Tonkabohne, andererseits beeindruckt er mit seiner rötlichen Holzfärbung, die sich unter einer grauen Randschicht verbirgt. Dazu später mehr.

Die Familie, die Ordnung und die Gattung

Der Tonkabohnenbaum wird auch als Toncabaum oder Sarrapia bezeichnet. Er gehört zur Ordnung der Schmetterlingsblütenartige (Fabales), der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae) und der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler ( Faboideae).

Sein Blattwerk bildet eine ausladende Krone, die sich aus dem dürren Stämmchen von höchstens einem Meter Durchmesser entwickelt. Allerdings ist es mit unpaarig gefiederten Blättern dicht besiedelt.

Insekten kümmern sich um die Bestäubung, damit sich ovalförmige Hülsenfrüchte entwickeln können, deren Größe etwa einer Mango entspricht. Genau diese Hülsenfrucht dient als Behausung für die Tonkabohne, die sich im Inneren versteckt.

Das Holz des Cumaru Baums

Der Tonkabohnenbaum ist nicht nur beliebt und begehrt wegen der Tonkanuss, er liefert auch ein ganz besonderes Holz. Warum Du noch nie davon gehört hast? Weil der Tonkabohnenbaum im Holzhandel unter der Bezeichnung Cumaru Baum läuft, oder manchmal gerade noch als Tonka Nussbaum und Toncabaum. Dabei bringt der südamerikanische Baum ein ganz hervorragendes Holz für den Außenbereich, das sehr gern als Terrassenholz oder im Brückenbau genutzt wird.

Resistent gegen Pilzbefall – Toncabaum

Der Cumaru Baum bietet ein extrem schweres und hartes Holz, das zufällig auch noch resistent gegen die meisten Pilzkrankheiten ist, die Holz im Außenbereich sonst befällt. Dazu ist das Holz noch sehr zäh und reißt nicht. Selbst im unbehandelten Zustand ist Cumaru gegen Pilze, aber auch gegen Insekten resistent, die sich in das Holz hineinfressen. Auch Verfärbungen, wie sie nach einem langen Aufenthalt in Wind und Wetter bei anderen Hölzern schnell auftreten, können wegen der hohen Rohdichte kaum im Holz des Cumaru Baums auftreten.

Hohe Rohdichte sichert dauerhafte Qualität

Cumaru hat eine extrem hohe Rohdichte von 1.100 Kilo pro Kubikmeter. Stellen wir dazu einmal unsere beliebte Eiche gegenüber, die immerhin schon sprichwörtlich für Qualität steht, hat diese lediglich eine Rohdichte von etwa 670 Kilo pro Kubikmeter. Hierzulande haben nur Esche und Buche noch einen Hauch mehr Rohdichte. Beide wiegen 690 Kilo pro Kubikmeter. Natürlich lässt sich Cumaru oder eben das Holz des Tonkabohnenbaums daher nicht unbedingt für jeden Zweck nutzen. Im Möbelbau wäre es nicht nur eine Verschwendung, es wäre natürlich auch viel zu schwer. Cumaru Holz ist allerdings nicht unbegrenzt verfügbar, da es kaum speziell für die Holzgewinnung angepflanzt wird und langsam wächst. Du wirst es im Handel also nicht unbedingt überall bekommen, selbst wenn Du alle unterschiedlichen Bezeichnungen in Betracht ziehst.

Von der Schleuse bis zur Terrasse

Obwohl das Holz des Tonkabohnenbaums sehr schwer ist, wird es dennoch im Schiffbau eingesetzt. Das hängt mit der extrem langen Haltbarkeit zusammen. Da es auch hohen mechanischen und biologischen Anforderungen genügt, wird es ebenfalls für den Schleusenbau verwendet.

Schwimmstege an Seen und Teichen werden mit dem Holz des Cumaru Baums gefertigt. Langsam setzt sich das besondere Naturgut auch auf den heimischen Terrassen durch. Da es meist etwas günstiger ist als Teak und einen schönen gelbbraunen oder rotbraunen Farbton aufweist, wird es inzwischen vielfach als Terrassenholz verbaut.

Außerdem werden von speziell sortierten Hölzern des Cumaru Fußböden in Werkhallen für Industrie und Handwerk hergestellt, da das Holz lange den höchsten Belastungen durch schwere Fahrzeuge und Maschinen standhält.